Name: Marco König
Alter: 44
Mannschaft: A1-Junioren
Schuhgröße: 43
Lieblingsverein: BVB… seit ich denken kann ?
SC Hennen: Hallo Marco, ein neues Gesicht im Trainerteam beim SC Hennen. Freut mich, dass Du Dir die Zeit fürs Interview nimmst. Mit dem nachträglichen Aufstieg Deiner Mannschaft hast Du wahrscheinlich ja auch so genug zu tun…
Marco: Langweilig ist es zumindest aktuell nie – bei drei Mal die Woche Training plus ein Spiel am Wochenende kommen schon einige Stunden zusammen. Dazu kommen noch viele Sachen im Hintergrund, wie Trainings- und Spielvorbereitungen, die nicht zu unterschätzen sind, aber wahnsinnigen Spaß machen. Ich tippe mal, ich beschäftige mich deutlich über 15 Stunden die Woche mit der Mannschaft und dem drumherum.
SC Hennen: Ich weiß, dass der SC Hennen nicht Deine erste Trainerstation ist, wo warst Du vorher aktiv?
Marco: Ich habe 2007 / 2008 beim VfL Schwerte angefangen und bin jetzt seit Sommer in Hennen.
SC Hennen: Mit im Trainerteam der A-Junioren sind noch Thorsten Kroll und Marvin Horn. Arbeitet Ihr schon länger als Team zusammen?
Marco: Mit Thorsten (Bild links) gehe ich jetzt schon ins siebte gemeinsame Jahr. Neu dazugekommen in Hennen ist Marvin Horn. Betreuer oder weitere Helfer braucht es bei der Kombi nicht, da wir drei uns prima ergänzen.
SC Hennen: Und wer ist bei Euch der Chef?
Marco: Wir sind alle drei gleichberechtigt, einen Chef gibt es bei uns wirklich nicht. Thorsten und ich haben uns in den vergangenen Jahren unsere Aufgaben wie folgt aufgeteilt: Thorsten ist für die körperliche Fitness zuständig, sprich für alles was mit Kraft, Ausdauer und Kondition zu tun hat. Weiterhin erledigt Thorsten sehr viele administrative Aufgaben im Hintergrund, wo ich sehr froh drüber bin, dass er das übernimmt, da geht richtig viel Zeit drauf.
Mein Part ist der taktische Bereich, also alles was mit dem Ball und auch ohne zu tun hat und die Spielführung. Im Prinzip ergänzen wir uns perfekt und sind auch täglich im ständigen Kontakt was Trainingsinhalte, Spieler etc. betrifft. Spielbeobachtung bei unseren Gegnern machen wir auch gerne mal zusammen, da das aber zeitlich nicht immer passt, halt auch mal jeder für sich.
Marvin (Foto rechts) wurde uns für die Bezirksliga zur Seite gestellt, da er das Hennener Umfeld gut kennt, das Bindeglied zu den Senioren darstellt und uns mit seiner Erfahrung in allen Bereichen unterstützt.
SC Hennen: Gab es in der Vergangenheit schon Erfolge die Du feiern konntest?
Marco: Ja, ich bin drei Mal aufstiegen mit diversen Jugendmannschaften. 2 Mal mit dem VfL Schwerte und einmal mit dem Hörder SC. Hinzu kommen noch zwei Vizehallenstadtmeisterschaften mit den E-Junioren des VfL Schwerte sowie der D-Jugend des Hörder SC .
SC Hennen: Das klingt gut, dass heißt mit der A1 geht es auch noch eine Klasse nach oben?
Marco: Landesliga, wir kommen! Ok, jetzt mal ernsthaft, eigentlich wollten wir tatsächlich aufsteigen, von der A-Liga in die Bezirksliga. Da der Aufstieg aber nun durch den Abbruch der letzten Saison bereits eingetreten ist, kann das Ziel nur heißen: Klassenerhalt plus X. Wie groß das X am Ende sein wird, wird sich zeigen.
SC Hennen: Hast Du selber aktiv Fußball gespielt? Falls ja, auf welcher Position und bei welchen Vereinen?
Marco: Ja, ich habe knapp 30 Jahre selber gespielt, die meiste Zeit beim Hörder SC und den größten Teil im Sturm. Im Senioren Bereich war ich noch bei den Vereinen Hörder SC, FC Brünninghausen und Etus DJK Schwerte.
SC Hennen: Welche Qualifikationen oder Weiterbildungen hast Du in den letzten Jahren gemacht?
Marco: Da ich beruflich auch am Wochenende tätig bin, ist für einen Trainerschein leider nie die Zeit gewesen. Nichtsdestotrotz nutze ich natürlich viele Online Plattformen wie z.B. das DFBnet um mich weiter zu entwickeln. Bei Thorsten sieht das ganz ähnlich aus. Marvin besitzt die Trainer C-Lizenz.
SC Hennen: Thorsten und Du, Ihr seid ja beide „Dortmunder Jungs“ – was hat Euch ins beschauliche Hennen verschlagen?
Marco: Mein Sohn Maximilian wurde durch Yannick Stricker zum SC geholt. Dann kenne ich Yasar (Koc) aus Eurer sportlichen Leitung schon seit ca. 20 Jahren, noch aus unserer gemeinsamen Zeit beim VfL Schwerte. Nachdem Yannick dieses Jahr für die A-Junioren nicht zur Verfügung stand, ist Yasar auf mich zugekommen. Da passte dann alles auf Anhieb und jetzt sind wir hier.
SC Hennen: Gibt es ein Trainervorbild?
Marco: Ganz klar Jürgen Klopp, durch seine persönliche Art und Weise und die Art offensiv Fußball spielen zu lassen.
SC Hennen: Kommen wir nochmal zurück zur Mannschaft – der größte Teil der Vorbereitung ist absolviert – wie lief es?
Marco: Stand jetzt sind wir sehr zufrieden mit der Vorbereitung und wir liegen voll im Plan. Leider hat sich Najib im ersten Test schwer verletzt und fällt für 6 Wochen aus. Ein paar angeschlagene Spieler gibt es natürlich auch, aber das ist recht normal zum jetzigen Zeitpunkt. Wir hoffen aber, dass uns bis auf Najib der komplette Kader zum Saisonstart gegen die SG Wattenscheid 09 zu Verfügung steht.
SC Hennen: Der Aufstieg wurde ja erst bekannt, nachdem die Wechselfrist bereits abgelaufen war – ist das für Eure Kaderplanung nicht sehr problematisch gewesen?
Marco: Ganz ehrlich, ne überhaupt nicht. Das Ziel für uns war der Aufstieg. Und wer von der A-Liga in die Bezirksliga aufsteigen will, muss auch einen Bezirksliga Kader zur Verfügung haben und das haben wir!
Auch die Zusammensetzung der Mannschaft ist top. Thorsten hat nachdem wir den Job hier angenommen hatten, sehr schnell reagiert und einige Neuzugänge nach Hennen gelotst. Das hat sich gut mit den „Hennener Jungs“ ergänzt. Jetzt werden wir mal schauen wie die Hinrunde läuft und sollten wir die ein oder andere Verstärkung benötigen, können wir uns gegebenenfalls in der Winterpause nochmal verstärken. Aber eigentlich bin ich fest davon überzeugt, dass wir das mit unserem jetzigen Kader packen!
SC Hennen: Was ist Euch als Trainer besonders wichtig?
Marco: Disziplin und immer Vollgas geben, nur so kann sich jeder einzelne Spieler weiterentwickeln. Eine gute Harmonie innerhalb der Mannschaft bei fairem Konkurrenzkampf.
SC Hennen: Wie genau sieht so ein Training in der A-Jugend aus – worauf wird in diesem Alter besonders viel Wert gelegt?
Marco: Hier achten wir auf eine gute Mischung aus Kondition, Kraft, Schnelligkeit und vielen taktischen Übungen. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf die Disziplin gelegt, denn jeder der Jungs möchte mit Sicherheit auch gerne bald den Sprung in die Senioren beim SC Hennen schaffen und das geht einfach nur, über die angesprochenen Dinge.
SC Hennen: Was macht Dir am Trainerjob in der Jugend besonders Spaß?
Marco: Ganz klar den Spielern etwas zu vermitteln und zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln.
SC Hennen: Wieso bist Du Jugendtrainer geworden? Bist Du den typischen Weg als Vater gegangen? Oder gab es eine andere Motivation?
Marco: Ja, das war wirklich der typische Weg als Vater. Als mein Sohn Maximilian 2007 mit dem Fußball spielen angefangen hat beim VfL Schwerte, gab es dort sehr viele Kinder und nicht genügend Trainer. Schnell kam der Verein auf mich zu, da man mich durch meine Aktivität beim Etus DJK Schwerte kannte. Zusammen mit David Flamme und Ralf Sengera standen wir dann mit 27 Stars von Morgen auf dem Platz. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht die Kinder zu trainieren und mit den Eltern alles zu planen. Ich werde nie die großen Augen vergessen, als die Kids das erste Mal ein richtiges Trikot mit Hose und Stutzen anhatten, das war toll. Das ist eigentlich bis heute so geblieben, denn jedes Kind möchte doch das Trikot mit dem Wappen auf der Brust des Vereins tragen und gewinnen, auch noch heute in der A-Jugend. Der Unterschied zu damals ist, das ich nicht mehr so viele Schleifen binden muss – aber das Gefühl zu gewinnen ist noch genauso wie am ersten Spieltag!
SC Hennen: Auch wenn das in der A-Jugend nicht mehr so richtig zum Tragen kommt – was haltet Ihr von der FairPlay Regelung für die Kleinen?
Marco: Leider bekommt man immer wieder zu hören oder zu lesen welch schlimme Sachen an manchen Spieltagen passiert sind, wie Massenschlägereien etc. Zum Glück ist mir selber so etwas noch nie passiert und hoffe dass es auch so bleibt. Natürlich kommt es immer mal wieder zu kleineren Unstimmigkeiten, was aber in der Regel schnell abgehakt wird. Auch Spiele ohne Schiedsrichter haben wir schon gespielt und ich musste feststellen, dass die Kids das größtenteils sofort regeln konnten ohne groß Theater aufkommen zu lassen. Ich glaube, die FairPlay-Regelung bereitet die Jungs ganz gut darauf vor, dass es später nicht eskaliert.
SC Hennen: Wie wichtig ist Dir die Kommunikation mit den Eltern?
Marco: Wichtig, gerade wenn wir wie in unserem Fall jetzt neu zu einem Verein kommen. Wir haben zu vielen Eltern auch vor der Saison schon Kontakt gehabt, da für einige Eltern es auch wichtig war mit wem ihre Kinder es zu tun bekommen. Das haben Thorsten und ich uns wegen Covid 19 aufgeteilt um nicht unnötig mehr Haushalte zusammen kommen zu lassen als nötig. Einige Gespräche wurden auch telefonisch geführt.
In der A-Jugend hat man aber in der Tat nicht mehr so viel Kontakt zu den Eltern wie noch in den jüngeren Jahrgängen, nichts desto trotz, freuen wir uns immer sehr, wenn möglichst viele Eltern, Familien und deren Freunde unsere Spiele anschauen und wir uns ggf. unterhalten können, vor und nach den Spielen.
SC Hennen: Hast Du einen Trick um die Jungs zu motivieren, falls es mal nicht so läuft?
Marco: Klar – Medizinbälle!!! Nein Spaß beiseite. Es geht unheimlich viel über die Kommunikation, nicht alles kann immer perfekt laufen. Jeder von den Jungs hat auch sehr stressige Tage durch Schule, Ausbildung etc. Demnach darf es auch mal nicht rund laufen. Aber dann muss es über den Zusammenhalt in der Mannschaft wieder in die richtige Richtung gehen, dann müssen negative Ergebnisse schnell abgehakt und die Ärmel hochgekrempelt werden. Nur über den Zusammenhalt geht es gemeinsam wieder in die richtige Richtung!
• Welche Hobbies hast Du neben der großen Liebe Fußball?
Marco: Ganz vorne steht meine Familie, wo meine Frau und meine Tochter Mia schon kürzer kommen als Maximilian, da ich ja mindestens vier Mal in der Woche mit ihm zum Fußball unterwegs bin.
Ansonsten fahre ich gerne Fahrrad und neuerdings mache ich noch Stand Up Paddling.
Das Interview führte Thomas Ketzer